Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr hat mit schwarz-grüner Mehrheit den Entwurf für einen Bebauungsplan für das Baugebiet Efferen-West beschlossen. Die SPD stimmte dagegen, Grund dafür war die Tatsache, dass weder sozial geförderter Wohnungsbau noch altengerechtes Wohnen in ausreichendem Maße berücksichtigt wurden. Die SPD forderte 5000 qm Bruttogeschossfläche, d.h. 50 Wohneinheiten verteilt im Baugebiet auf verschiedene Wohnungsgrößen von 45 bis 100 qm, damit Senioren, Singles und Familien in dem Baugebiet unterkommen können. Dagegen wurden 15 Wohneinheiten in Efferen-West beschlossen, eine Zahl, die den Bedarf in keiner Weise deckt.
Auch mit dem Vorschlag, altersgerechtes Wohnen zu berücksichtigen, wobei eine Option das Bielefelder Modell ist, bei dem im Quartier Versorgungseinrichtungen und Wohncafés geschaffen werden, drang die SPD nicht durch. Stattdessen gibt es über der Kita zwei Geschosse, die altersgerecht sein sollen.
Was völlig fehlt, ist ein Spielplatzkonzept, das sowohl pädagogisch vernünftig als auch anwohnerfreundlich ist.
Mit diesem Entwurf wird die parteiübergreifende Linie verlassen, soviel sozial geförderte Wohnungen zu schaffen, wie aus der Bindung fallen, d.h. zumindest den augenblicklichen Stand zu halten. Wie dieses erklärte Ziel erreicht werden soll, ist nicht erkennbar. Es ist auch sehr erstaunlich, dass die Grünen trotz Fundamentalkritik am Bebauungsplanentwurf unbeirrt zustimmen. Wo sind die grünen Grundsätze geblieben?
Insgesamt ist mit diesem Entwurf die Chance vertan worden, dieses größte zusammenhängende Neubaugebiet in Hürth zu einem zukunftsgerechten und sozial ausgewogenen Quartier zu gestalten. Eine Mischung der Generationen und der verschiedenen sozialen Schichten wird nicht erfolgen, ökologische Aspekte werden nur am Rande berücksichtigt. Stattdessen schafft man „Klein-Marienburg“ in Hürth. Ein Rückschritt für unsere Stadt.
Die Bürger haben jetzt Gelegenheit, den Entwurf bei einer Bürgerinformationsveranstaltung kennenzulernen und schriftliche Eingaben an die Stadt zu richten.
Ein Ärgernis sind aber immer wieder Vorbehalte gegen gefördertern Wohnungsbau insbesondere in der CDU. Deshalb beobachten wir immer das Bestreben, die Anzahl der geförderten Wohnungen möglichst gering zu halten.
Es mag ja sein, dass unter den Menschen mit Wohnberechtigungsschein einige wenige Leute sind, die sich nicht korrekt verhalten. (Die gibt es auch unter Leuten mit höherem Einkommen). Deshalb hat es sich bewährt, geförderte Wohnungen und frei finanzierte Wohnungen zu mischen, wie es auch in Hürth zu finden ist und dort gut funktioniert.
Man sollte jedoch wissen, dass junge Familien sehr oft nicht die frei finanzierten Wohnungen bezahlen können.
Deshalb können z.B. junge Polizeibeamte, junge Krankenschwestern/-pfleger oder auch eine junge Familie eines/er angestellten Grundschullehrers/-lehrerin einen Wohnberechtigungsschein beantragen.
Da wollen alle Sicherheit, gute Pflege oder gute Betreuung unserer Kinder. Junge Menschen, die das leisten, wollen manche aber nicht als Nachbarn!
Das darf nicht sein!